· 

USA

Einreise am 9.8.18 von Mexiko in die USA

Am Grenzübergang Laredo in der USA geht alles unerwartet gut, nachdem wir uns in der Warteschlange  anderer Einreisender eingereiht hatten. Nach dem Einscannen der Reisepäße und Abnahme der Fingerabdrücke wurde uns eine Aufenthaltsgenehmigung (3 Mon.) für Besucher ausgestellt. Inzwischen war es nach 18 Uhr und wir stellen uns einfach auf den Parkplatz des Sams-Club.  Wir freuen uns auf Amerika!

Bevor wir ins Landesinnere von Texas fahren wollen wir noch ans Meer.

Auf dem Weg Richtung  Corpus Cristus  übernachten wir am Lake Casa Blanca und am Nat.State Park. Auf San Padre Island-Süd am Golf von Mexiko stehen wir Free, fahren am nächsten Tag nach SP Island-Nord, wo nur wenige Wohnmobile stehen und kaum Tagesgäste den Strand füllen. Leider ist es sehr windig und beim Schwimmen, Sonnen und draußen sitzen ist es absolut ungemütlich. So setzen wir unsere Reise schneller als gedacht fort.

Unsere Route führt uns nach San Antonio das als Venedig-Amerikas gilt, wo 50% der Einwohner Mexikaner sind. Schmale Treppen führen nach unten zur Downtown wo der Riverwalk mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und einem alten Freilichttheater durch die Stadt führt. Es ist schön dort unten am Fluß spazieren zu gehen. Die Ruinen des Alamo eine Mission um 1800 wurde um 1836 als Fort umgebaut und wird heute nach den vergangenen Kämpfen als Symbol des texanischen Freiheitskampfes geehrt. Noch am selben Abend erreichen wir Fredericksburg m.ca.7000 EW, wo Baron Ottfried von Mäusebach im Jahre 1846 sich mit mehreren deutschen Familien ansiedelte, nach dem er mit den Comanchen-Indianern einen Friedensvertrag aushandelte. Um 1850 stammten 20% aller weißen in Texas aus Deutschland.

In der Stadt macht es Spaß zu shoppen, Steak-Essen zu gehen und andere Lokale von innen zu besichtigen. Irgendwie lustig wenn man mit noch deutschsprachigen ins Gespräch kommt, Straßen und Restaurants noch deutsche Namen haben wie zB. Ratskeller, Lindenbaum uvm. und ein Oktoberfest stattfindet. Eine Nacht verbringen wir am WalMart eine weitere in der Stadt hinter dem Tourist-Center und die nächste bereits am Fluß in Austin der Hauptstadt von Texas, wo viele Jogger und Stehpaddler unterwegs sind.Auf dem Weg dorthin besichtigen wir noch den Geburtsort des 36. Präsidenten von Amerika von "Lyndon B. Johnson" am NP und die Historische Sauer-Beckham Farm von 1846. Es ist interressant zu sehen wie die Familien dort gelebt haben.

Wieder zieht es uns ans Meer, nach Galveston nähe Houston jedoch Probleme am Automatikgetriebe lassen uns am Sonntag bei Bastropp in der Nähe einer Ford Werkstatt einen CP aufsuchen. Am Montag sind wir um 9,30 Uhr an der Werkstatt, wo man sich nach Stunden auf Schadenssuche für 99 $ macht.

Die Diagnose daß die Transmission kaputt ist war schlimm, aber das Angebot nach weiteren zwei Stunden für die Reparatur war schockierend. Nach drei Tagen Lieferzeit und 6400,00 US Dollar entscheiden wir uns nach kurzem Überlegen noch weiter zu fahren, in der Hoffnung, daß sich eine günstigere Lösung ergiebt.  Die Werkstatt macht uns darauf Aufmerksam, daß sie noch Fluid (vermutlich spezielle Kühlflüßigkeit) auffüllen müßen-OK. ich schnapp mir den Mechaniker der mir erklärt wie und wo ich den Flüßigkeitsstand prüfen kann. Mit 140,00 $ weniger geht die Fahrt weiter.

Ein ungutes Gefühl liegt uns im Magen während der Fahrt nach Texas-City, wo wir wiedermal einen Walmart als Übernachtungsplatz aufsuchen. 

Houston haben wir hinter uns gelassen, weil der Reiseführer nichts hergab was uns wirklich interressiert.

Entlang der auf Holzstelzen gebauten Häuser und Dünen auf Galveston Island stellen wir uns direkt ans Meer auf den Sandstrand, wo bereits zwei Wohnmobile im Abstand zueinander von mind. 200 Metern stehen. Endlich wieder im Meer baden, es geht seicht hinein und die Wellen sind kein Problem. Eine am Strand zurückgelassene Sonnenliege wird von Petra vereinnahmt.

Wieder unterwegs halten wir an einem Tourist-Center hinter dem ein Trail zur Tierbeobachtung angelegt ist, und das mitführen von Hunden erlaubt ist. Sehr viele bestimmte (hässliche) Spinnen haben ihr Netz neben und über dem Weg gesponnen.

In Anahuac übernachten wir auf einem CP und gehen noch über eine Friedhofswiese Gassi. Wir verlaßen Texas, obwohl es noch einiges zu bieten hätte, die Entfernungen schrecken uns jedoch ab. Wir hatten schöne Tage vom 9.-24.8.18 an denen wir uns noch lange erfreuen können.

Der Walmart in Louisiana ermöglicht uns wieder eine kostenlose Übernachtung. Bei Donaldsonville fahren wir wieder einmal einige Kilometer umsonst durch die Gegend, bevor wir die alte, gesuchte Plantage am Mississippi-River finden. Das Herrschaftliche "Houmer House" könnte man mit Führung von innen Besichtigen, aber uns genügt es wenn wir mit Bonita den großen, toll angelegten Garten erkunden dürfen. Es wird Abend bevor wir den nächsten Walmart in New Orleans finden. Es macht keinen Spaß im Zentrum für 50,00$ auf einem Parkplatz zu übernachten, also gehts Abends zum Walmart und unter Tags für 20,00$ und 12 Std. ins Zentrum.

Die Stadt zieht uns in seinen Bann, wir flanieren, schauen dem alten, geschichtsträchtigen Schaufelraddampfer zu wie er am Missisippi vom Dock ablegt, laufen durch die verschiedenen Stadtviertel, hören den Musikanten zu die an Plätzen und auf Balkonen der Restaurants für eine Spende die typische Blues-und Jazzmusik spielen. Gegen Abend gönnen wir uns noch einen Drink in einer Jazzkneipe mit Livemusik, am offenem Fenster schauen wir noch dem Treiben auf der Straße zu während Bonita das Wohnmobil bewacht.

Das Mercedes-Benz "Superdome-Stadion" ist bereits ein Wahrzeichen für New Orleans und viele weitere Sehenswürdigkeiten, Museen und Parks, machen die Stadt zu einem Pflicht - Aufenthalt!!!

Drei Tage später erreichen wir Mobile und wechseln zu dem Staat "Alabama". Wir machen in dem ruhigen Ort eine Fahrpause, spazieren zu einem Spanischen-Park und durch das nette Stadtzentrum. An einem Tee-House bestellen wir uns einen speziellen Haustee, dabei kommt uns beiden eine leichte Übelkeit hoch, sorry  wir sind halt doch nur den Hopfentee gewöhnt.

Weiter gegen Süden machen wir halt am  Manattee-Springs State Park. Am nächsten Morgen gehe ich noch zur Abkühlung in der Quelle schwimmen, bevor die Manattees aus West-Indien ab November Ihren Überwinterungsplatz aufsuchen. Die Süßwasserquelle gibt an den Fluß der ins Meer fließt ca. 35-150.000 Gallonen Wasser pro Tag ab.

In Gainsville mit der ältesten UNI und netten Kneipen starten wir noch einen Versuch eine genießbare Pizza zu bekommen, und im Garten können wir nach einer Woche Abstinenz unsere Mails bei gutem WiFi abrufen. Die Pizza war sehr gut und so schlafen wir satt ein, bis uns (bereits zum zweiten mal) ein Arbeiter mit seinem Müll-(Laub)bläser um halb 5 Uhr morgens weckt. Vielleicht ist es Absicht um die Camper am Walmart zu vertreiben - wer weiß.  

Im Anastasia-State Park sind die Campgrounds relativ nah am Meer in Parzellen im Wald untergebracht, mit allem was man so braucht oder auch nicht.

Die Stadt San Augustin ist ein paar km entfernt, zu Fuß aber doch zu weit. Leider ist es sehr bewölkt und immer wieder gibt es kurze Schauer. 

 An dem Picknick Areal zwischen dem Stellplatz und dem Meer gibt es überdachte Sitzgelegenheiten mit Tischen und gutem Internet. Zum Baden reizt uns das Wetter nicht, außerdem ist Hundeverbot am Strand. Über die Löwenbrücke kommt man zum historischen Teil von S.Augustin, wo wir die Festung umrunden, durch die schöne Altstadt schlendern und bei einem netten Lokal einkehren. Nur 8 Meilen fahren wir weiter in südliche Richtung, wir finden einen Parkplatz von dem man über Holzstege wie an der Nordsee zum Meer geht um die Flora und Fauna der Dünen nicht zu zerstören. Nach Sonnenuntergang muß der kostenlose Parkplatz mit Außendusche und WC verlassen sein. Nur einen km entfernt, stehen wir frei und ruhig am Frank Butler Park. Wir hängen noch einen Tag/Nacht dran, bevor wir die Ostküste entlang bis zur südlichsten Straße nach Key West, danach an der Westküste hoch, vielleicht mit Abstechern ins Landesinnere fahren, mal schaun. 

 Inzwischen hat sich herausgestellt, daß wir öfter die Kühlflüßigkeit des Automatikgetriebes nachfüllen müßen, damit dieses nicht überhitzt - dann funktioniert es einwandfrei. Hoffentlich bleibt es so, aber wir sind zuversichtlich und guter Dinge. 

Bevor wir zu den Keys "übersetzen" über die längste im Wasser erbaute Brücke der Welt, und Miami erreichen nächtigen wir noch ein paar mal bei verschiedenen Walmarts und einem State-Park. In Miami besichtigen wir das für die Öffentlichkeit zugängliche Anwesen der Deering Familie die von 1916 bis heute, mit Landmaschienen (JohnDeer) Geschäfte machen. Ein Wahnsinn was sich die Familie damals schon leisten konnte, aber wir sind froh, daß wir die Gartenanlage und das Haus mit Inventar bestaunen können-einfach Toll!

Natürlich zieht es uns auch zu den "angeblich" Schönen und Reichen am Miami-Beach.

Wir lassen uns beeindrucken von den Neuen hohen, und den Alten niedrigen Gebäuden und Geschäften am Ozeandrive. Man sieht teure Sportwagen und Schiffe vor den Häusern und im Hafen, aber vielleicht ist es mehr " Schein als Sein", aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Neidlos fahren wir am Abend an unseren Übernachtungsplatz am Waldrand zurück. Nach der zweiten Nacht fahren wir zum L+P Thompson Memorial Park, decken uns vorher aber noch mit Lebensmittel ein. Endlich wieder richtig Duschen, ein Pool ist auch da und WiFi. Ein Gewitter zieht auf und wir informieren uns über den Hurrycan der gerade sein Unwesen in South Carolina treibt.  

In dem Park verweilen wir drei Nächte und verbringen einige Zeit am Pool, dort spricht uns eine Frau aus Frankfurt an, die mit Ihrer Familie nach fünf Jahren Reisen in der Stadt bleiben wollen. Die Kinder gehen bereits hier in die Schule, der Mann (Pilot) hat eine Anstellung gefunden und sie sehen sich gerade um ein Haus um.

Wir machen uns nun auf den Weg zu den Keys, dort besuchen wir einen Delfin-Park der verletzte Tiere rettet. Mit dem Eintrittsgeld und dem "Petra/Delfin"-Kontaktprogramm können wir die Organisation unterstützen. Es ist ein tolles Erlebniss (auch für Bonita)und nach vier Stunden beenden wir den Besuch und machen uns auf die Suche nach einem CP, denn das freie Stehen ist verboten.

Wir fahren über die langen Brücken und halten Ausschau nach einem passenden CP, bis wir kurz vor Key West uns bei Boyd`s-CP anmelden.

Es ist schon verrückt, weshalb man diesen Aufwand für den 150 km langen Brückenbau betreibt um die Tier-u. Umwelt durch den Tourismus zu zerstören. Wir sind sogar enttäuscht über die "schöne, umworbene Inselkette" aber der Amerikaner findet alles soo wonderfool.  Es sind kaum Strände vorhanden, der Mangroven bewuchs ist fast überall aufgrund der geringen Wassertiefe. Die Unterwasserpflanzen und die Tierwelt (Alligatoren usw.), das braune Wasser und der Geruch laden nicht zum Baden ein.

Aber auch wir sind somit am südlichsten, mit dem Auto erreichbaren Punkt Amerikas angekommen. Nun werden wir sehen, was wir außer Fischen, Schwimmen im Meer und Bootfahren machen können.

 

Hallo, liebe Leser!

nach fast 5 Monaten melde ich mich wieder zurück und werde euch mitteilen was sich noch so alles ereignet hat.

 

Auf der Insel bleibt einem eigentlich nichts über, als daß man zu den markanten Punkten geht, am alten Pier auf  den

Stegen schlendert und dabei kann man in den hübschen Geschäften shoppen oder in urigen Restaurants Essen gehen. Es gibt noch Museen und natürlich alte, schöne Holzhäuser von Künstlern und angesehenen Bürgern. Geldausgeben ist auch kein Problem, denn alles ist überteuert (Key West Preise eben) für viele Amis aus allen Staaten und Kanadier ist es wohl Prestige und Angabe hier zu sein.

Zwei Tage bzw. eine Übernachtung am CP würden uns reichen, aber als wir in die Stadt fahren um den angeblich schönsten Sonnenuntergang zu bestaunen fängt unser Ford extrem zu rauchen an und verliert an Leistung. Schnell weg von der Straße in eine Tanke und nachschauen. Der Auspuff ist nass und ölig, vermutlich ist die Zylinderkopfdichtung kaputt, dadurch wäre auch der Fluidverlust erklärbar. Schade wir hatten unser Problem kurz vorher noch zwei Werkstätten erklärt ohne Ergebnis. Einer hat unser Auto noch Probegefahren und tippte auf ein Motorproblem, die andere Firma wollte die Transmission ausbauen um nachzusehen für ca. 1000,00$ ohne Teile.

Nun ist unser Womo nicht mehr fahrtüchtig, aber zum Glück haben wir nicht noch viel Geld fehlinvestiert.

Blöder kann`s nicht gehen, nun sitzen wir ca. 150 km vom Festland entfernt auf einer teuren Insel fest. Schnell ist klar, daß wir von der Insel runter müssen, mit,oder ohne Auto. Als erstes buchen wir einen billigen Stellplatz ohne Strom für unbestimmte Zeit und für 70,00$ die Nacht. Wir suchen im Internet nach Adressen von Werkstätten und mit dem angemietetem Leihwagen klappern wir die Werkstätten ab. Zwei Tage später haben wir einen Käufer gefunden und wir versuchen unser Hab und Gut am CP loszuwerden. Nach dem wir nur drei Teile verkauft haben, verschenken wir vieles an eine Hilfsorganisation ganz in unserer Nähe. Inzwischen konnte unser Reisebüro den Rückflug umbuchen auf den 27.09.2018. Unser Auto wurde bereits drei Tage nach dem Desaster abgeholt und wir sind happy, daß wir nach den stressigen Tagen nicht nur die Insel verlassen können. 

Auf dem Weg nach Orlando zum Flughafen haben wir noch zweimal in einem Hotel übernachtet, wo wir einem Zimmermädchen unsere restlichen Camping- Utensilien, Werkzeug und vieles mehr schenkten. Gut das wir den Leihwagen mit der Option ihn am Flughafen in Orlando abgeben zu können gebucht hatten.

Mit Koffer Hund und Maus ging es los über Zwischenstopp in Island/Rejavik weiter nach München, wo wir wohlbehalten landeten und von unserer lieben "Berta" abgeholt wurden. Welcome in Europe!!!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0